Kürzungskrieg der Haftpflichtversicherung  nach einem Unfall –  

HDI – Prüfbericht – hier ein Beispiel

 

1. Wir hatten bereits darüber berichtet, dass die HUK nach einem Unfall gerne/oft die Schadenersatzansprüche der Unfallgeschädigten unberechtigt kürzt. Diesen Beitrag kannst Du hier nachlesen. Dass diese Kürzungen unberechtigt sind, wissen die Haftpflichtversicherungen, auch die HUK und die HDI. Diese Taktik ist das Ergebnis einer Abwägung von Spezialisten. Dahinter steckt steckt das Ziel, Geld zu sparen. Daher wird vorher abgewogen. Wie hoch ist das Risiko, dass wir verklagt werden und wie hoch ist das Risiko, dass wir den Prozess verlieren.

2. Eine beliebte Kürzungsposition sind die Gutachterkosten. Über diese beliebte Kürzungspraktik -vor allem der HUK– hatten wir bereits ausführlich berichtet. Diesen Beitrag kannst Du hier nachlesen. 

3.  In einem weiteren Beitrag hatten wir berichtet, welch steinigen Weg man gehen muss, wenn die gegnerische Haftpflichtversicherung sich mit allen Tricks weigert, die berechtigten Ansprüche des Unfallgeschädigten zu bezahlen. Selbst vor Gericht wurden alle Register gezogen. Ein Rechtsstreit über ca. 1.800,- € hatte Gerichts- und Anwaltskosten von über 3.400,- € zur Folge. Am Ende hatte die HUK-COBURG und ihr Versicherungsnehmer den Rechtsstreit verloren. Diesen Beitrag kannst Du hier nachlesen.

4. Aufgrund der großen Resonanz und der vielen Kommentare auf unserer Facebookseite, haben wir nun einen Beitrag über die HDI Versicherung AG erstellt.

a. Am 21.03.2015 wurde Herr L in einen Verkehrsunfalls verwickelt. Er war schuldlos. Die Unfallgegnerin hatte die Fahrspur gewechselt, ohne die erforderliche Sorgfalt zu beachten. Dadurch kam es zu einem Unfall mit Sachschaden. Die Unfallgegnerin war bei der HDI Versicherung versichert. Herr L lies ein Unfallgutachten erstellen und beauftragte einen Anwalt, nämlich Rechtsanwalt Umut Schleyer, Fachanwalt für Verkehrsrecht aus Berlin. Der Unfallgeschädigte Herr L wollte auf fiktiver Basis abrechnen. Der beauftragte Anwalt bezifferte den Schaden und forderte die Gegenseite zur Zahlung auf:

Reparaturkosten netto     1.950,50 €

Unfallpauschale                      20,00 €

Gutachterkosten                      575,01 €

Kosten für Akteneinsicht         12,00 €

Die HDI Versicherung AG muss sich wohl gedacht haben:

einfach mal kürzen und gucken was passiert.

Gesagt getan.

Die Akteneinsicht in Höhe von 12,- € wurde überhaupt nicht bezahlt und Reparaturkosten wurden um einen Betrag von 345,10 € gekürzt. Als Argument verwendete die HDI einen sogenannten Prüfbericht. Zum Thema Prüfbericht hatten wir bereits einen Artikel veröffentlicht. Prüfberichte sind in der Regel nicht dazu geeignet, die Ansprüche des Unfallgeschädigten einfach zu kürzen.

b. Dieser unberechtigten Kürzung wurde durch ein  4-seitiges Schreiben widersprochen. Die HDI Versicherung AG blieb hart und hielt an ihrer unberechtigten Kürzung fest. Hier kann man die Antwort nachlesen.

c. Am 3. August 2016 erhob die Kanzlei Schleyer im Auftrag des Herrn L Klage vor dem Amtsgericht Mitte in Berlin. Einen Tag später wurde die HDI Versicherung AG darüber in Kenntnis gesetzt.

d. Mit Schreiben vom 08.09.2016 hat das Amtsgericht Mitte in Berlin einen Termin zur mündlichen Verhandlung anberaumt. Die Klage wurde der beklagten Versicherung (HDI Versicherung AG) zugestellt. Die Ladung kann hier eingesehen werden.

e. Und dann kam die große Überraschung. Die HDI Versicherung AG hat den gesamten (eingeklagten) Betrag und die zusätzlichen Zinsen plötzlich bezahlt. Ein langer und steiniger Weg. Es geht also doch. Das Schreiben der HDI kann hier nachgelesen werden.

Obwohl man „nur“ berechtigte Ansprüche geltend macht, muss man immer wieder eine harte Nuss knacken.

unberechtigte Kürzungen nach einem Unfall

f. Die meisten Unfallgeschädigten lassen sich die unberechtigten Kürzungen gefallen. Das ist auch der Grund, warum fast alle Haftpflichtversicherungen solche Kürzungen vornehmen. Anscheinend funktioniert es ja.Nach einem Unfall gibt es so gut wie immer Probleme. Leider gibt es keinen klaren Fall mehr Selbst wenn die Schuldfrage geklärt ist, versuchen die Versicherungen mit allen Mitteln zu kürzen. Dieses Beispiel ist nur eins von vielen.

Dieser Text wurde von der Kanzlei Schleyer erstellt.