Mietwagen – Kosten – mehr Transparenz für Verbraucher

Die Buchung von Mietwagen soll künftig für Verbraucher transparenter und fairer ablaufen.

Nach einem Gesprächen mit der EU-Kommission und den europäischen Verbraucherschutzbehörden haben sich die fünf führenden Autovermieter Avis, Europcar, Enterprise, Hertz und Sixt, dazu bereit erklärt, ihre Geschäftspraktiken anzupassen. Grund für diesen Schritt waren zahlreiche Beschwerden von Touristen in der gesamten Europäischen Union.

Es sollen nun folgende Punkte umgesetzt werden:

– Im angekündigten Gesamtpreis sind alle unvermeidbaren Kosten enthalten. Wenn Winterreifen in einigen Ländern gesetzlich vorgeschrieben sind, müssen diese im angekündigten Gesamtpreis bereits enthalten sein.

– Die Beschreibung der wichtigsten Dienstleistungen muss in einer verständlichen Sprache erfolgen. Die Verbraucher erhalten klare Informationen über die wesentlichen Mietkonditionen (im Preis enthaltene Kilometerzahl, Betankungsregeln, Stornierungsmodalitäten, Höhe der etwaigen Kaution usw.).

– Die Informationen über zusätzliche Versicherungen sind eindeutig. Die Verbraucher erhalten eine Angabe des Preises und Einzelheiten zu möglichen Extras, insbesondere zu zusätzlichen Versicherungsoptionen, die die Selbstbeteiligung im Schadensfall senken. Was die Versicherung im Grundmietpreis umfasst und was die etwaigen zusätzlichen Versicherungen umfasst, muss klar angegeben sein, bevor der Verbraucher solche Produkte erwirbt.

Transparente Betankungsregeln. Verbraucher erhalten stets die Möglichkeit, das Fahrzeug mit vollem Tank in Empfang zu nehmen und es vollgetankt zurückzubringen.

Bei Schäden soll Folgendes  gelten:

– Es soll ein einheitliches und eindeutiges Verfahren für die Kontrolle des Fahrzeugs geben. Den Verbrauchern werden Gründe und Nachweise für etwaige Schäden vorgelegt, bevor die Zahlung fällig wird.

– Es soll ein faires Verfahren für den Umgang mit Schäden geben. Der Verbraucher hat vor der Zahlung die Möglichkeit, etwaige Schäden anzufechten.

Die EU-Kommission, die europäischen Verbraucherschutzbehörden und die fünf größten Autovermieter, von denen ca. 60 %  aller privaten Mietwagen in der EU gemietet werden, hatten im Jahr 2014 einen Dialog aufgenommen. Grund dafür waren zahlreiche Beschwerden von Touristen in der gesamten Europäischen Union. Die Zahl der Beschwerden über Autovermieter haben sich zwischen 2010 und 2016 verdoppelt, während die Zahl der bei den Europäischen Verbraucherzentren eingegangenen Beschwerden insgesamt nur um zwei Drittel gestiegen sei. Daher ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass man sowohl auf natioanler als auch auf EU-Ebene handeln müsse, um den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden. Dies ist nun geschehen.

Quelle: EU-Aktuell v. 19.01.2017